„Eine Familie im Aufbruch, zusammen mit der ganzen Kirche“

Begeisterungsstürme in der Pilgerarena in Schönstatt, ein familienhaftes Zusammensein und große Freude am Urheiligtum, tiefe Momente der Begegnung mit der MTA und Pater Kentenich, eine intensive Begegnung mit dem Heiligen Vater, Gänsehaut-Atmosphäre bei den nächtlichen Feiern und Pilgerfahrten: All das war die Jubiläumswallfahrt nach Schönstatt und Rom, die nun mit einem würdigen und feierlichen Gottesdienst in St. Peter und dem folgenden Angelus in Rom zu Ende gegangen ist. 8000 Menschen – und damit 2000 mehr als erwartet – waren nach Rom gekommen, um mitzuerleben, wie Schönstatt erneut der Kirche sein Charisma schenkt.

Dass man sich einen missionarischen Aufbruch der internationalen Schönstatt-Familie wünscht, wurde oft während der Tage in Rom deutlich. Gehst du mit mir? Nach dem leidenschaftlichen Aufruf des Papstes, den Jugendmisiones am Samstag sowie dem Pilgern über die Straßen Roms am Freitag, war auch am Sonntag der Appell, hinauszugehen, klar zu vernehmen. Es sei nun Zeit zurückzugehen in Länder, Häuser und Gemeinschaften, um von der Freude und den Geist des Jubiläums zu erzählen, meinte Pater Heinrich Walter am Ende des Gottesdienstes. „Erzählen wir uns voneinander von der Freiheit der Kinder Gottes, die wir in diesen Tagen erleben durften.“

Bereits zuvor hatte Kardinal Javier Francisco Errázuriz Ossa in seiner brillanten Predigt aufgerufen, sich für einen neuen „missionarischen Frühling“ in der Kirche einsetzen. „Mit missionarischem Bewusstsein möchten wir unsere Erfahrung des Bündnisses mit Gott, der Gottesmutter und dem Hl. Petrus, das uns lebendig und froh macht, teilen“, sagte der Kardinal bei einer Messe am Sonntag im Petersdom.

Alle Teilgemeinschaften Schönstatts erinnerte Errázuriz daran, ihre Berufung künftig stärker mit „missionarischem Bewusstsein“ zu leben. „Unsere Sendung verlangt von uns, dass wir eine Familie sind, die im Heiligtum verwurzelt, aber zugleich missionarisch ist, eine Familie im Aufbruch, zusammen mit der ganzen Kirche“, unterstrich der Kardinal.

Der emeritierte Erzbischof von Santiago de Chile gab auch programmatische Impulse für die künftige Arbeit der Bewegung: Er betonte den Beitrag Schönstatts zur Familienpastoral der Kirche: „Wir möchten Paare auf die Ehe vorbereiten und sie begleiten. Wir möchten beitragen, dass das Geschenk der Hausheiligtümer gepflegt wird, damit alle Familien zu Hauskirchen werden. Wir möchten dass diejenigen, die die schmerzhafte Erfahrung des Ehebruchs gemacht haben, in unseren Heiligtümern und in der ganzen Kirche eine Familie finden, die sie aufnimmt und begleitet.“ Zugleich wolle die katholische Bewegung an der Entstehung einer neuen Sozialordnung mitwirken, „indem wir soziale Projekte fördern, die aus der Barmherzigkeit Mariens gewachsen sind“.

Nach dem Gottesdienst wurde das übergroße Bild der MTA, das bereits die Audienzhalle am Samstag geschmückt hatte, von Jugendlichen unter großer Begeisterung herumstehender Pilger aus dem Petersdom getragen. Welch ein Symbol: Maria wird aus dem Herzen der Kirche zu allen Menschen guten Willens getragen. Während des Angelus grüßte der Papst die Mitglieder der Schönstatt-Bewegung. Noch einmal brandete Begeisterung, Freude und Applaus auf. Sicher nicht zum letzten Mal. Die Freude aus dem Liebesbündnis wird weiter reiche Früchte tragen – auch in den nächsten 100 Jahren.