Schönstattfamilie feiert sein 100-jähriges Jubiläum im Herzen der Kirche

TPilgerbuch-Roma.jpgausende Pilger werden sich Ende Oktober auf den Weg nach Rom machen, um 100 Jahre Schönstatt zu feiern.

„Als lebendige Glieder der Kirche kommen wir, um dem Heiligen Vater, den Aposteln und den verschiedenen Bewegungen zu begegnen sowie die Heiligen Orte zu besuchen. So stellen wir unsere Bewegung erneut in den Dienst der Kirche, die unser Gründer so liebte“, so der chilenische Pater Patricio Moore, verantwortlich für die Organisation der Feierlichkeiten in Rom.

Am 18. Oktober 2014 wird Schönstatt 100 Jahre alt. Vom 16. bis 19. Oktober finden die Feierlichkeiten am Gründungsort Schönstatt in Deutschland. Vom 23. bis 26. Oktober schließt sich dann die Romwallfahrt an. Der Grundton der Tage in Rom soll eine Stimmung des Dankens für das zurückliegende Wirken Gottes und des Bittens um die künftige Begleitung sein. Mit Freude pilgern, um zu feiern, dass in Schönstatt etwas aus Gottes Gnade entstanden ist und die Zeit überdauert hat als Segen für die Menschen. „Uns bewegen vor allem die Worte, mit denen Pater Josef Kentenich, der Gründer Schönstatts, oft die Kirche beschrieben hat, die er sich erträumte, nachdem er aus dem Exil in Milwaukee zurückkam: eine demütige, arme, brüderliche, prunklose Kirche, und vor allem eine, die sich vom heiligen Geist führen lässt.“, so Pater Moore.

Audienz mit dem Heiligen Vater

Der Höhepunkt der Tage in Rom ist am Samstag, 25. Oktober, 12 Uhr, die Audienz mit dem Heiligen Vater. Mit dankbarem Herzen will die Schönstattbewegung dem Heiligen Vater die 100-jährige Geschichte Schönstatts bringen und von ihm einen Impuls für die kommenden 100 Jahre erbitten. Pater Gerardo Cárcar, Hauptverantwortlicher für die Organisation der Audienz auf Seiten der Bewegung, fügt hinzu, dass es dieses Ins-Herz-der-Kirche-pilgern ermöglicht, mit anderen Bewegungen, mit der Kirche und mit Papst Franziskus in Kontakt zu treten. Zu Beginn der Audienz um 11 Uhr – noch vor dem Kommen des Heiligen Vaters – ist der Austausch mit anderen Bewegungen angedacht. Es ist eine Parallele zu Pfingsten: Die verschiedenen Bewegungen sind mit dem Pontifex Maximus und der Gottesmutter im Gebet um den Heiligen Geist vereint, damit er kommen möge und sie mit neuem evangelischem Eifer aussende.

„Wir freuen uns darauf in Austausch zu kommen mit den anderen Bewegungen, die unseren Gründer tief beeinflusst haben und zum Werden unserer Spiritualität beigetragen haben – zum Beispiel die Jesuiten, die Salesianer und die Pallottiner – und wir freuen uns darauf, zu sehen wo wir unseren Weg gemeinsam gehen und uns als Weggefährten sehen können, fügt er hinzu. Zur Wallfahrt und der Gemeinschaft unter den Bewegungen kommt noch ein drittes Element hinzu, das die Tage prägen wird: der Missions- und Evangelisierungsgedanke.

Für P. Patricio Moore ist es ein Herzensanliegen, die Versprechen und die Sehnsucht Pater Kentenichs neu zu verwirklichen und für eine neue Kirche zu arbeiten und zitiert dazu P. Kentenich: „Eine Kirche, die zum einen mit Geist gefüllt ist bis zum Äußersten und in der Tradition verhaftet; aber zum anderen eine Kirche die außerordentlich frei ist, gelöst von traditionellen, versteiften Formen. Es ist eine in der Tugend einer tiefgreifenden Brüderlichkeit geeinte Kirche aber zugleich hierarchisch – mehr noch – väterlich geführt und regiert. Es ist eine Kirche, die die Aufgabe hat, die Kultur der heutigen und der kommenden Welt zu durchdringen und zu verwandeln.“

Weiteres Programm

Neben der Audienz mit Papst Franziskus am 25. Oktober steht am Freitag, 24. Oktober, eine Wallfahrt vom Grab des Heiligen Vinzenz Pallottis bis zum Petersplatz auf dem Programm. Vinzenz Pallotti, Gründer der Gemeinschaft der Pallottiner, der auch Pater Kentenich angehörte, war einer der großen Vorbilder Pater Kentenichs. Mit dieser Wallfahrt gehen die Pilger einen Weg, der von den Wurzeln Schönstatts bis zum Petersplatz führt – ins Herz der Kirche und über jene Straßen, die schon so viele Heilige gegangen sind. Die Familie möchte mit diesem Pilgerweg die vergangenen 100 Jahre Schönstatts der Kirche zum Geschenk machen. Das Weltjugendtagskreuz begleitet die Kirche – es ist Ausdruck für das pulsierende Leben in der Kirche.

Während dieser Tage werden die beiden Schönstattheiligtümer in Rom – das Cor Ecclesiae Heiligtum in der Via Aurelia Antica, 112, und das Matri Ecclesiae Heiligtum in der Via Santa Gemma, 17, für die erwarteten 7000 Pilger offen stehen, die aus allen Teilen der Welt nach Rom kommen werden. Am 25. Oktober, nach der Papstaudienz, werden in bekannten Kirchen und Basiliken in Rom Messen in verschiedenen Sprachen gefeiert. Die Jugend wird einen Nachmittag lang in den Straßen und Plätzen auf Misiones gehen. Ausgehend von der Kirche Santi Patroni, für die die Schönstattpatres zuständig sind, werden sie in den Straßen des Viertels Trastevere unterwegs sein, um das Bild der Gottesmutter und das Wort Gottes unter die Menschen zu bringen. Sie wollen dem Ruf von Papst Franziskus folgen, der sich eine Kirche wünscht, die unterwegs ist zu den Menschen und die bis an die Ränder der Gesellschaft geht. Am Sonntag, 26. Oktober, enden die Festtage mit einem Aussendungsgottesdienst im Petersdom, mit Kardinal Francisco Javier Errázuriz als Hauptzelebranten, der auch zur Gemeinschaft der Schönstattpatres gehört.