„Der dritte Kontaktpunkt im Liebesbündnis“

Sr. Francine-MarieMaria Elena Vilches. Die Schönstattfamilie bereitet sich darauf vor ihr Jubiläum zu feiern. Pilger aus über 50 Ländern werden nach Schönstatt kommen. Sie suchen eine persönliche Begegnung mit der MTA im Urheiligtum und untereinander als Familie. Einer der Höhepunkte ihrer Pilgerreise nach Schönstatt ist die Begegnung mit Pater Josef Kentenich, dem Gründer Schönstatts. Schwester Francine-Marie Cooper gehört zu dem Team, das dafür verantwortlich ist. Im Gespräch gibt Sie uns Einblick in das,  was die Pilger während der Jubiläumsfeiern erwarten dürfen.

 

Warum sollten die Pilger während der Jubiläumsfeiern auch Pater Kentenich begegnen?

Pater Kentenich ist der Gründer Schönstatts und ich bin mir sicher, dass viele Mitglieder der Schönstattfamilie eine persönliche Beziehung zu ihm haben. Er ist der dritte Kontaktpunkt im Liebesbündnis und darum denke ich, dass es während dieser Tage zwei verschiedene Pole geben wird: Einer wird das Urheiligtum sein – zusammen mit der Pilgerarena im Tal – und der andere die Gründerkapelle.  Wir möchten das Jubiläum zusammen mit Pater Kentenich feiern und wir möchten ihn und seine Gegenwart während der Jubiläumstage erfahren.

 

Was werden die Pilger vorfinden, wenn sie die Begegnung mit dem Gründer suchen?

Wir als Team haben auf Berg Schönstatt und auch im Tal nach verschiedenen „Stationen“ gesucht. Orte , an denen Pater Kentenich gelebt oder Zeit verbracht hat. Diese „Stationen“ bestehen aus Führungen, Erlebnisberichten und verschiedenen Impulsen. Wir möchten den Menschen eine Art der Begegnung mit unserem Vater und Gründer ermöglichen, die ihnen entspricht und die ihnen gut tut. Es war unser Ziel eine Atmosphäre zu schaffen, in der wahre Begegnung geschehen kann.

 

Können Sie uns eine kleine Vorschau auf einige der Angebote geben?

Im Pater-Kentenich-Haus gibt es verschiedene Angebote, wie z.B. die „Themenwege“: Dies sind Karten-Sets mit drei verschiedenen Themen, die man am Haupteingang leihen kann. Das erste handelt vom Liebesbündnis, das zweite von der göttlichen Vorsehung, das dritte vom Sendungseifer. Jedes Set hat fünf Stationen mit Impulsen, die zu den verschiedenen Ausstellungsstücken im Haus gehören, die aber durch Impulsfragen auch Verbindung zu unserem täglichen Leben haben und zum Reflektieren anregen.

Es gibt die Möglichkeit Pater Kentenich einen Brief zu schreiben. Am hinteren Ausgang des Pater-Kentenich-Hauses werden wir einen großen Briefkasten aufstellen, in den die Pilger ihre Briefe an Herrn Pater einwerfen können.

Natürlich werden wir auch ein Kinderprogramm im Pater-Kentenich-Haus anbieten.

 

Und darüber hinaus?

Die Mitarbeiter des Pater-Kentenich-Sekretariates, das für den Heiligsprechungsprozess arbeitet, werden für Fragen zur Verfügung stehen und Informationen über den bisherigen Verlauf des Prozesses geben.

Im Schulungsheim gibt es die Möglichkeit eine der sogenannten „Bergpredigten“ anzuhören. Dies sind Vorträge, die Pater Kentenich in den Jahren 1966 bis 1968 vor dem Mariengarten-Heiligtum gehalten hat. Die Pilger können auch die Vaterwohnung im Schulungsheim und den Garten besuchen und sie werden dabei auf verschiedene kleine Überraschungen stoßen.

 

Was für Überraschungen?

Dass unser Vater z.B. die Pilger tatsächlich an den verschiedenen Orten im und um das Haus erwarten wird. Um genauer zu sein; wir haben lebensgroße Bilder von ihm machen lassen und sie an den historischen Orten aufgestellt, an denen die jeweiligen Fotos aufgenommen wurden. Und wer weiß…vielleicht wird er sogar Süßigkeiten aus seinem Bürofenster hinunter zu den Leuten werfen….

 

Sie haben erwähnt, dass es Erlebnisberichte geben wird. Werden sie von Menschen sein, die Herrn Pater persönlich getroffen haben?

Ja, aber auch von Menschen, die ihn in seiner „neuen Gegenwart“ erlebt haben. Die meisten der „Live-Berichte“ werden von Personen sein, die Herrn Pater in Milwaukee getroffen oder ihn in den drei Jahren erlebt haben, in denen er hier in Schönstatt war (1965-1968). Wir werden auch Videoaufnahmen zeigen. Die Idee ist, Schönstatts einhundertjährige Geschichte durch Vaterbegegnungen sichtbar zu machen. Wir beginnen mit den Anfangsjahren – z.B. mit einem Video von Pater Menningen in dem er über seine Erfahrungen mit Herrn Pater spricht. Wir haben versucht so viele Aufnahmen wie möglich einzubeziehen. Die meisten der Video – Erlebnisberichte werden im Pater-Kentenich-Haus zu sehen sein, während die Live-Erlebnisberichte im Pater-Kentenich-Haus und im Schulungsheim präsentiert werden.

 

In welchen Sprachen werden diese Angebote stattfinden?

Alle Erlebnisberichte werden in ihren Original-Sprachen präsentiert. Die meisten sind auf Deutsch, Englisch und Spanisch. Die Pilger werden abgedruckte Übersetzungen erhalten, damit sie folgen können. 

 

Haben Sie ein persönliches Highlight unter all diesen Angeboten?

Das ist schwer zu sagen. Ich denke, ganz besonders wichtig ist die persönliche Begegnung mit Pater Kentenich in der Gründerkapelle. Dort gibt es kein geplantes Programm. Wir sind der Meinung, dass es für die Pilger wichtig ist, eine Zeit der Stille zu haben, zu beten und Herrn Pater zu sich sprechen zu lassen. Sie werden eine kleine Karte mit einem Zitat Herrn Paters erhalten - als würde er ihnen ein persönliches Wort mit auf den Weg geben. Ich denke, das ist sehr wichtig. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch die Erlebnisberichte sehr eindrücklich sein werden. Jeder kann hier etwas finden, was zu ihm spricht, vielleicht auch eine Antwort auf eine Frage über unseren Vater und Gründer.

 

Wie wird die Atmosphäre in der Gründerkapelle und an den anderen “Vaterorten” sein? Was wünschen Sie den Pilgern, die diese Orte besuchen?

Ich wünsche mir, dass die Pilger ein Gefühl des „Nach-Hause-Kommens“ erfahren dürfen; dass unser Vater hier persönlich auf sie wartet. Dass sie erleben dürfen, dass wir Familie sind. Das Erlebnis einer Familie, die zusammenkommt, um mit dem Vater und Gründer hier in Schönstatt zu sein. Ich wünsche mir, dass die Menschen spüren, dass unser Vater sie hier und heute willkommen heißt.

15.9.2014