Familienhaftes Miteinander ist das vorherrschende Feeling am ersten Tag der Jubiläumswallfahrt

Viele fröhliche Gesichter bei der Ankunft in Schönstatt zur Jubiläumswallfahrt (Foto: Brehm)

Hbre. Gerade hat die große Jubiläumswallfahrt nach Schönstatt begonnen. Unter großem Hallo vieler Jugendlicher Helferinnen und Helfer, vor allem aus der Schönstätter Marienschule, werden die einfahrenden Busse mit Liedern, mit Fahnenschwenken und Begrüßungsrufen willkommen geheißen. "Es macht einfach rießigen Spass, die Freude in den Augen der ankommenden Pilger zu sehen, wenn wir versuchen, ihnen in ihrer Sprache 'herzlich willkommen' zuzurufen", sagt Julia, die zu einer der Begrüßungsgruppen gehört. Mit einer Fahne in Händen steht sie gemeinsam mit anderen entlang der Straße und leitet so die Pilgergruppen aus aller Welt, die nach und nach mit ihren Bussen in Vallendar-Schönstatt ankommen, in Richtung des Urheiligtums, dem Ziel der Jubiläumswallfahrt. "Manchmal ist es ganz witzig in der Begrüßungsgruppe dabei zu sein; z.B wenn die Ausländer Fotos mit mir zusammen haben wollen", ergänzt die 12jährige Amelie aus Ransbach.

Herzlich willkommen in vielen Sprachen (Foto: Brehm)

Die Mutter erwartet ihre Kinder

Schon um 7 Uhr hatten sich die ersten Helfer, mit zum Teil noch verschlafenen Augen, am Urheiligtum zum Helfer-Morgenlob getroffen. „Gut geschlafen?“, fragt die eine Helferin die andere. „Genau drei Stunden!“, kommt es gequält lächelnd zurück. Es ist noch dunkel und der Platz ums Heiligtum ist in warmes rotes Licht getaucht. Das Urheiligtum wirkt, als wenn es sich seiner Rolle als "Hauptperson" dieser Tage absolut bewusst wäre. Mit weit offenen Türen, einem langen roten Läufer bis zur Eingangstür, einem mit roten Rosen geschmückten Jubiläumsborgen um die Türe, innen festlich erleuchtet mit herrlichen Rosengestecken geschmückt, scheint die Dreimal Wunderbare Mutter selbst voller Freude den vielen heute eintreffenden Gästen erwartungs- und liebevoll entgegen zu blicken. Der erste Tag des 100jahr-Jubiläums beginnt angenehm warm mit etwa 15 Grad, und obwohl 60% Regenwarscheinlichkeit angekündigt sind blitzt schon bald nachdem es hell wird, die Sonne hinter den Wolken hervor.

Wallfahrer aus allen Kontinenten kommen an (Foto: Brehm)

Vielstimmiges und vielsprachiges Willkommen

Und dann geht es los. Gegen 8.30 Uhr treffen die ersten Buspilger ein. Die Wallfahrt der Nationen zum Urheiligtum hat begonnen. Von der Straße auf der die Busse ankommen tönen zum Willkommen der Pilger Lieder, die eigens fürs Jubiläums gemacht wurden. Und zwischendurch hört man je länger je öfters laute Willkommensrufe in allen Sprachen. Und die ankommenden Pilger reagieren, rufen zurück, strahlen über das ganze Gesicht. "Unser Anliegen ist, jeden so persönlich wie möglich hier 'bei sich Zuhause' herzlich willkommen zu heißen", sagt Schwester Eva-Maria Ludwig, die für die Begrüßungskommittees mitverantwortlich ist. "Wir wollen ihnen vermitteln, wir sehr wir uns freuen, dass die heimkommen an den Ort wo alles begann, dass wir, die wir das Privileg haben hier zu leben, jeden gerne aufnehmen. Und die Leute freuen sich wirklich, wollen mit uns Fotos machen und prägen mit ihrer erwartungsvollen und offenen Freude das Klima des Tages mit."

Ein Treffen von

Vielfältiges Programmangebot in den Zelten der Bündniskultur

Ab 10 Uhr haben die Pilger Gelegenheit, ihr Tagesprogramm aus einem vielfältigen Programmangebot zusammen zu stellen und obwohl die Strecke zwischen Tal und Berg Schönstatt zu Fuß überwunden werden muss, sind auch die Veranstaltungen auf dem Berg gut besucht. Auch die Bündniskulturzelte zu den Themenbereichen Ehe und Familie, Pädagogik, Jugend und Kirche werden von den internationalen Wallfahrern gerne als Informationsquelle über Früchte aus "100 Jahren Schönstatt" in Anspruch genommen. Nur zum Bündniskulturzelt Gesellschaft in der Hochschule der Pallottiner muss der Weg noch deutlicher ausgeschildert werden, damit mehr Interessierte dorthin finden.

Schülerinnen der Schönstätter Marienschule beteiligen sich (Foto: Brehm)

Faszination Internationalität

"Ich bin fasziniert vom internationalen Erlebnis des Tages", sagt Diakon Stadtfeld aus Mayer in der Eiffel. "Ich komm in die eine Kapelle, Spanier. Ich komm in eine andere Kapelle, Chilenen. Ich sitze beim Essen mit Portugiesen und Brasilianern. Vielfalt, Schönstatt! Einfach katholisch!" Auch Dr. Mirjam und Dr. István Bechtold aus dem Bistum Mainz sind fasziniert von der internationalen Erfahrung die sie hier in Schönstatt erleben: "Für 50 Meter braucht man eine Stunde, weil man so viele kennt und sich so viel zu sagen hat", meint István. Schönstatt sei - im Vergleich zu den Feiern zum 100. Geburtstag Pater Kentenichs im Jahr 1984 noch viel internationaler geworden meint seine Frau und erzählt, dass sie bereits Menschen aus Russland und weiteren osteuropäischen Ländern getroffen haben.

Einzug in Ländergruppen zum Urheiligtum (Foto: Brehm)

Angel Garcia aus Barcelona, der gerade eingetroffen ist, ist erfüllt von der guten Vorbereitungszeit auf das Jubiläum, die er in Spanien miterlebt hatte. "Wir wollen der Gottesmutter unser Herz als Hausheiligtum schenken, das haben wir am 18. September am Heiligtum in Barcellona vollzogen, das bringe ich jetzt zum Urheiligtum mit. Seine leibliche Schwester, Marienschwester Rosillo Garcia, deren Zeit als Anbetungsschwester am Urheiligtum gerade ausgelaufen ist, betont, dass ihr stärkster Tages-Eindruck die Menschen aus so vielen verschiedene Länder sei, "die persönlich und in Gruppen die Gottesmutter grüßen."

Endlich am Ziel der Wallfahrt angekommen (Foto: Brehm)

Schönstatterlebnis: "Jung, dynamisch, vielfältig"

Christel Heger und ihr Mann Dietmar freuen sich auf den Gottesdienst und die Willkommensfeier in der Pilgerarena. "Ich bin völlig überwältigt von dieser internationalen Freude und Gemeinschaft. Alle strahlen, die einem begegnen", sagt Christel Heger. Gertud Pollack, Mitglied in der Leitung des Schönstatt-Institutes Frauen von Schönstatt, benennt die "herzliche Atmosphäre" als ihren stärksten Eindruck dieses Tages. Alle seien hochmotiviert, und es gäbe viele bunte Angebote. "Man spürt, dass diese Angebote das Leben ausdrücken, das in 100 jahren gewachsen ist", so Pollack. Der ebenfalls aus dem Bistum Mainz stammende Liturge Dr. Franz-Rudolf Weinert, zeigt sich hocherfreut über das Schönstatterlebnis dieser Tage. "Jung, dynamisch, vielfältig. Ich bin schon ein wenig stolz, zu dieser großen Familie gehören zu dürfen."