“Ich habe einen Heiligen kennengelernt”

DSCN8065.JPGPodien, Workshops, Festgottesdienste, Zeugnisse: Das Festprogramm hat für jeden Pilger etwas zu bieten. Einer der Schätze aber, die man hier in Schönstatt entdecken kann, sind die Zeugnisse jener, die Pater Kentenich noch kannten. Verschiedene Personen erzählten Einzelheiten aus ihren Begegnungen mit Pater Kentenich. Diejenigen, die bei den Gesprächsrunden dabei waren, konnten ihn tiefer kennenlernen, seine Vaeterlichkeit erfahren und sich von den Geschichten bewegen lassen.

Fesselnd berichtet Sr. M. Virginia  von ihren Erlebnissen in Milwaukee: “Ich habe einen Heiligen kennengelernt, sagt sie über Pater Kentenich. In ihrem Zeugnis sprach sie über ihre Erziehung und darüber, warum sie so lange Zeit mit Pater Kentenich im Exil blieb.  

Kentenich habe ihr damals in ihrem Streben nach Werktagsheiligkeit untersützte. Der Gründer sei aber auch selbst Vorbild gewesen: Er habe Heldenmut bewiesen, weil er auch im Exil niemals seine Mission aufgab, die Herzen der Menschen zu Maria zu führen.

Sie war noch ein Kind, als sie Pater Kentenich kennenlernte. Kentenich habe sie in ihrer Jugend in vielen Momenten geführt, sie begleitet und ihr zugehört. Durch ihn durfte sie das väterliche Gesicht Gottes kennenlernen. “Er weckte in mir eine kindliche Liebe zu Gott”, sagt Sr. Virginia überzeugt. Er nahm sie stets an. Mit großen Vertrauen glaubte er an sie und motivierte sie so zu Höherem.

Diese väterliche Liebe P. Kentenichs – es war der Kern des Vortrages. Für Sr. M. Virginia ist diese Väterlichkeit wie ein Schlüssel, um Christus  zu lieben: “Oft ermutigte er mich, in der Liebe zu Jesus, die heroische Kindlichkeit zu erobern”. 

Ein Lehrer in kleinen Dingen

Wenn es jemanden gibt, der eine besondere Intution besass, war es Pater Kentenich. Sr M. Viriginia erinnert sich daran dass er unendlich viel Geduld aufbrachte, dass er mit Weisheit lehrte und dass er in ihr den Wunsch weckte, wie Maria zu sein. Wie behutsam er kleine Fehler ansprach. “Er sorgte dafür, dass ich auf dem Boden blieb”, sagt Sr. Virginia. 

Als sie Kentenich davon erzählte, sie wolle in der Fastenzeit bewusst fasten, erklärte Pater Kentenich ihr liebevoll, dass sie jung sei und sich ordentlich ernähren sollte. Sie sollte statt des Fastens, auf anderen Wegen an sich arbeiten: etwa gehorsam zu sein, den Kreuzweg zu beten und zu studieren. Er lehrte sie in den kleinen Dingen, in der Werktagsheiligkeit.

Er gab ihr das Gefühl immer willkommen zu sein und brachte ihr bei, Verantwortung zu übernehmen.

Zweifellos prägte P. Kentenich ihre Jugend. Kentenich war ein Vater, der Menschen aller Generationen berühren konnte. Ein Werkzeug der Liebe Gottes, ein Diener Mariens und ein Mensch der niemals seine Mission aufgab. Sr. M. Virginia beendete ihren Vortrag wie sie ihn begann: “Ich habe einen Heiligen kennengelernt.”